Anbieter: Deutsches Youth for Understanding Komitee e.V. (YFU)
Adresse: Oberaltenallee 6, 22081 Hamburg
Das ist die YFU
Die YFU ist kein gewinnorientierter Veranstalter, sondern ein gemeinnütziger Verein. Der Sinn des Vereins ist es, die interkulturelle Bildung sowie Toleranz zu fördern. Alle Mitarbeiter, die für die YFU tätig sind, können selbst auf eine Zeit im Ausland zurückgreifen. Dadurch kennen diese die Sorgen und Ängste, vor denen nicht nur Interessenten*innen, sondern auch deren Eltern stehen. Auch die Herausforderungen, sind bekannt, die auf die Jugendlichen zu kommen.
Damit die Jugendlichen auch emotional auf die Umstellung vorbereitet sind, werden mehrtägige Seminare angeboten. Diese bereiten die Jugendlichen auf den Austausch selbst, aber auch auf die Kultur des Gastlandes vor. Damit eine Planungssicherheit entsteht, sind alle Preise festgesetzt und unterliegen keinen Schwankungen. Zudem kommen auch keine zusätzlichen Kosten auf die Eltern zu.
Um zu gewährleisten, dass viele Jugendlichen von den Erfahrungen eines Austauschs profitieren können, werden etwa 300 Stipendien pro Jahr vergeben.
Neben den Austauschprogrammen für Schüler bietet die YFU auch die folgenden Angebote an:
- Auslandspraktika
- Auslandsjahr nach der Schule
- Kurzprogramme
- Sprachreisen
Welche Länder können mit der YFU bereist werden?
Die YFU gehört zu einer der größeren Anbieter in Deutschland, wodurch ein großes internationales Netzwerk zur Verfügung steht. Die Jugendlichen können deshalb aus beinahe 40 potenziellen Gastländern wählen.
- Argentinien
- Aserbaidschan
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Bulgarien
- Chile
- China
- Costa Rica
- Dänemark
- Ecuador
- Estland
- Finnland
- Frankreich
- Großbritannien
- Indien
- Irland
- Italien
- Japan
- Kanada
- Lettland
- Litauen
- Mexiko
- Moldawien
- Niederlande
- Norwegen
- Paraguay
- Polen
- Rumänien
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Südafrika
- Thailand
- Tschechien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
Welche Bewerbungsfristen gibt es bei der YFU?
Damit möglichst viele Jugendliche eine Auslandserfahrung machen können, arbeitet die YFU nicht mit starren Bewerbungsfristen. Als Richtlinie gilt, dass jeweils ab April oder Mai des Vorjahres Bewerbungen für ein Schuljahr beziehungsweise ein Schulhalbjahr im Ausland entgegengenommen werden.
Sobald die YFU absehen kann, dass nur noch eine begrenzte Anzahl von Plätzen für ein Gastland verfügbar sind, wird auf der Webseite eine Deadline gesetzt. Dennoch können sich Bewerber*innen für die Programme auch nach Schluss anmelden, um Restplätze zu füllen oder aufzurücken.
Anders sieht es jedoch aus, wenn bestimmte Altersgrenzen eingehalten werden müssen. Diese gelten in den folgenden Ländern für das Austauschjahr 2021/22:
- Belgien: 1. Februar 2003 bis 31. August 2005
- Finnland: 1. Januar 2004 bis 31. Dezember 2005
- Frankreich: 30. Juni 2004 bis 31. Juli 2006
- Großbritannien: 1. Juli 2003 bis 31.August 2005
- Japan: 2. April 2004 bis 1. April 2006
- Litauen: 30. Juni 2004 bis 31. Juli 2006
- Niederlande: 1. August 2003 bis 31. Juli 2006
- Norwegen: 1. Juli 2003 bis 30. Dezember 2005
- Schweden: 1. Februar 2003 bis 30. Dezember 2005
- Schweiz: 1. Juli 2003 bis 28. Februar 2006
- Südafrika: 31. Juli 2004 bis 31. Juli 2006
Wo finden die Vorabgespräche statt?
Die Vorgespräche finden in ganz Deutschland statt und werden sowohl als Gruppengespräch als auch als Einzelinterview geführt. Die Orte werden dabei in der Nähe der Wohnorte abgehalten, um lange Fahrtwege zu vermeiden.
In Ausnahmefällen ist es auch möglich, dass die Gespräche digital oder telefonisch wahrgenommen werden. Der Fokus liegt dabei auf den Jugendlichen und ihrer Einstellung zum Auslandsaufenthalt. Für die Eltern werden separate Termine angeboten.
Wie läuft der Bewerbungsprozess bei YFU ab?
Bevor die Jugendlichen in den Bewerbungsprozess starten, sollten die Voraussetzungen überprüft werden. Dabei gibt es nur in den USA, Großbritannien und Irland sowie an einzelnen Privatschulen akademische Hürden. Jedoch verweist YFU darauf, dass die Noten im durchschnittlichen Bereich liegen sollten. Zudem müssen alle Jugendlichen eine Grundimmunisierung nachweisen. Zum Zeitpunkt der Abreise muss der Impfschutz für die folgenden Erkrankungen nachgewiesen werden:
- Diphterie
- Tetanus
- Polio
- Masern
- Röteln
- Mumps
In einigen Ländern können darüber hinaus spezifische Impfpflichten bestehen.
Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, läuft die Bewerbung wie folgt ab:
- Die Bewerbung: Online oder per App können sich die Jugendlichen für die Aufnahme bei YFU bewerben. Dabei müssen nicht nur die Angaben von den Jugendlichen vorgelegt werden, sondern auch die Einverständniserklärung der Eltern.
- Das Kennenlerngespräch: Die Jugendlichen führen das Gespräch, dass etwa 2,5 Stunden in Anspruch nimmt, zunächst als Gruppe von 4 bis 6 Personen. Im Anschluss werden Einzelinterviews geführt, um die Jugendlichen persönlich kennenzulernen. Die Gespräche werden dabei auf Deutsch geführt, da nur geringe Sprachkenntnisse für den Auslandsaufenthalt mit YFU verlangt werden.
- Die Benachrichtigung: Wenn die Mitarbeiter glauben, dass die Jugendlichen für das Programm geeignet sind und die Voraussetzungen erfüllt werden, erfolgt eine schriftliche Zusage. Damit verbunden ist auch direkt die Auskunft über das Gastland. Sollte im Wunschland kein Platz mehr frei sein haben die Jugendlichen die Möglichkeit neu zu wählen oder zu einem späteren Zeitpunkt zu reisen.
Gibt es die Möglichkeit zwischen privaten und öffentlichen Schulen zu wählen?
Ja, die YFU kann in einigen Ländern die Wahl zwischen privaten und öffentlichen Schulen anbieten. Jedoch ist das nicht in jedem Land möglich und die Privatschulen stellen häufig höhere Anforderungen an die Gastschüler. Besonders im akademischen Bereich kann es ein, dass ein gewisser Notendurchschnitt notwendig ist, damit die Bewerbung angenommen werden kann.
Auch setzen viele Privatschulen voraus, dass die Jugendlichen ein bestimmtes Sprachniveau besitzen, um den akademischen Anforderungen gewachsen zu sein. Sollte die gewünschte Schule solche Anforderungen stellen, dann werden die Erziehungsberechtigten und die Jugendlichen darauf hingewiesen.
Wie betreut die YFU die Jugendlichen im Gastland?
Die Betreuung durch die YFU findet bereits in Deutschland statt. So lernen die Jugendlichen ihren persönlichen Ansprechpartner bereits vor der Abreise kennen. Außerdem werden vorab Seminare veranstaltet, die es den Jugendlichen erlauben, sich sicher im Gastland zu bewegen. Dazu gehört eine Einführung in die Kultur ebenso, wie in das Schulsystem des Gastlandes.
Die Seminare bieten außerdem die Möglichkeit andere Austauschschüler*innen zu treffen und so vorab Kontakte zu knüpfen. Das kann die Eingewöhnung in die neue Umgebung deutlich erleichtern. Im Gastland steht den Jugendlichen ein Ansprechpartner zur Verfügung, der auch als Vermittler zwischen Gastfamilie und Teilnehmer*in fungieren kann. Durch den regelmäßigen Austausch können auch kleine Sorgen direkt aus dem Weg geräumt werden.
Für Notfälle steht ein Büro der Partnerorganisation im Gastland zur Verfügung. Sie helfen bei der Organisation im Gastland und es gibt eine permanente Hotline. So kann jederzeit auf Hilfe zurückgegriffen werden.
Generell stellt aber die Gastfamilie die hauptsächliche Betreuung im Gastland dar. Damit die Harmonie zwischen Jugendlichen und Gasteltern stimmt, werden gleiche Lebensstile und Interessen gesucht.
Wie wählt die YFU ihre Gastfamilien aus?
Jeder ist als Gastfamilie bei der YFU willkommen, der den Jugendlichen ein solches Erlebnis bieten möchte. Allerdings müssen die Gasteltern verschiedene Voraussetzungen erfüllen, um in das Programm aufgenommen zu werden:
- Kein finanzielles Interesse: Die Gasteltern dürfen nicht von dem Aufenthalt der Gastschüler*innen profitieren. Deshalb werden die Gasteltern auch nicht bezahlt. Es muss nachgewiesen werden, dass die Gasteltern den Unterhalt während des Aufenthaltes problemlos bewältigen können.
- Kein Sicherheitsrisiko: Das Umfeld der Gasteltern wird überprüft. Die Wohnung muss in einer Umgebung liegen, in der sich die Jugendlichen frei bewegen können. Nur so kann die Selbstständigkeit während des Aufenthaltes gewährleistet werden. Außerdem dürfen die Gasteltern keine Vorstrafen haben.
- Geordnete Verhältnisse: Die Gasteltern müssen kein konventionelles Familienbild befolgen. Aber die Jugendlichen sollen Rückhalt durch ihre Gastfamilien bekommen. Deshalb besuchen die Mitarbeiter von YFU die Gasteltern zu Hause und kontrollieren das Wohnumfeld.
- Zeit und Interesse: Die Gasteltern sollen die Jugendlichen in das Leben des Landes integrieren. Deshalb sollte ausreichend Zeit für ein normales Familienleben vorhanden sein. Darüber hinaus sollte auch das Interesse bestehen, den Jugendlichen das Gastland zu zeigen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Da bei der Auswahl der Gastfamilien auf gleiche Interessen geachtet wird, gibt es viele Anknüpfungspunkte.
Vergibt die YFU Stipendien?
Jedes Jahr vergibt die YFU circa 300 Stipendien. Dabei wird ein Teil aus den Fördermitteln des Vereins bestritten und ein andere Teil aus öffentlichen Fördermitteln, Stiftungen und Firmenspenden finanziert.
YFU-Teilstipendien: Die Teilstipendien sind für jedes Zielland verfügbar. Dabei richtet sich die Auswahl nicht nach den Schulnoten der Jugendlichen, sondern nach dem finanziellen Bedarf der Familie. Da dieser immer abweichend ist, wird das Geld auch nicht gedeckelt vergeben, sondern die Höhe richtet sich nach dem tatsächlichen Bedarf. So soll gewährleistet sein, dass jeder Jugendliche die Möglichkeit hat, einen Austausch zu erleben.
Darüber hinaus werden viele weitere Stipendien in unterschiedlichen Kategorien verteilt. Die Kategorien sind:
- Stipendien für Schülerinnen und Schüler aus bestimmten Regionen
- Parlamentarische Patenschafts-Programm
- Stipendien für Schülerinnen und Schüler bestimmter Schulformen
- Stipendien für Jugendliche mit Migrationshintergrund
- Stipendien für Schülerinnen und Schüler mit ehrenamtlichen Engagement
- Stipendien für Mitarbeiterkinder von bestimmten Firmen und Organisationen
- Stipendien für bestimmte Zielländer
Zudem berät die YFU die Jugendlichen auch dabei, um weitere Fördermittel zu beantragen, damit alle Jugendlichen einen Austausch wahrnehmen können. Dazu gehört die Beantragung von Schüler-Bafög.
Ist die YFU Mitglied in Verbänden?
Da die YFU ein Träger der freien Jugendhilfe ist, gibt es keine Mitgliedschaft in klassischen Austauschverbänden. Das liegt daran, dass damit Standards, gerade im Hinblick auf die akademischen Voraussetzungen der Jugendlichen, einhergehen, die die YFU ablehnt. Denn die Organisation ist der festen Überzeugung, dass kulturelle Weiterbildung für jeden Jugendlichen eine immense Bereicherung darstellt.
- Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA)