Work-and-Travel: Nach der Schule die Welt erleben

Work and Travel ist eine tolle Möglichkeit, um nach der Schule die weite Welt zu bereisen und einmalige Erfahrungen zu machen. Dass du den Auslandsaufenthalt zum Teil durch Jobben vor Ort finanzieren kannst, ist gerade bei begrenztem Budget von Vorteil. Hier erfährst du viel Wissenswertes über diese spannende Art des Reisens und die beliebtesten Zielländer für Work and Travel.

Work and Travel – das Konzept

Bei diesem Auslandsaufenthalt, der zwischen vier Wochen und einem Jahr dauern kann, kombinierst du Reisen und Arbeiten. Dabei steht es dir frei, ob du zuerst einmal das Land erkunden und dann Geld verdienen willst oder vice-versa, für wie lange du in einem Job arbeiten oder an einem Ort bleiben möchtest.

Rund um Work and Travel gibt es viel zu organisieren. Es empfiehlt sich daher, den Service einer professionellen Organisation in Anspruch zu nehmen. Deren Mitarbeiter kennen die jeweiligen Voraussetzungen für die verschiedenen Zielländer genau und unterstützen dich bei der Bewerbung, der Beantragung des Visums und wissen, welche Impfungen du eventuell benötigst.

Bei der Arbeitssuche vor Ort sind Flexibilität und manchmal auch etwas Geduld gefragt. Oft arbeiten Work and Travellers in teils körperlich anstrengenden Jobs in der Landwirtschaft, in der Gastronomie oder in der Kinderbetreuung. Im Bereich Tourismus werden sie gerne als Ski- oder Surflehrer, Kellner/in oder Küchenhilfe angeheuert. Vielleicht kannst du auch im Rahmen von Großevents als Ticketverkäufer, Parkplatzeinweiser oder im Promotion-Bereicharbeiten. Wertvoll bei der Jobsuche sind spezielle Fachkenntnisse oder berufsspezifische Erfahrungen. Sind solche vorhanden, solltest du sie am besten mit Zeugnissen oder Referenzen in der jeweiligen Landessprache vorweisen können.

Damit deine Arbeitgeber dir deinen Lohn überweisen können, musst du im Zielland ein Konto eröffnen. Das funktioniert in der Regel problemlos. Auch benötigst du eine Steuernummer: Schließlich sind vom Bruttolohn Steuern und Abgaben zu entrichten. Diese erhältst du unter Umständen nach deiner Rückkehr aber erstattet.

Voraussetzungen für Work and Travel

  • Das Mindestalter ist 18 Jahre. Das Höchstalter liegt oft bei 31, in Kanada bei 35 Jahren.
  • Du musst über ausreichende finanzielle Mittel verfügen. In einigen Ländern erhältst du das Visum nur, wenn du Eigenmittel von bis zu 4.000 Euro nachweisen kannst.
  • Bei der Jobsuche sind ausreichende Kenntnisse der jeweiligen Landessprache unverzichtbar.
  • Bei Work and Travel außerhalb Europas brauchst du einen Reisepass, noch mindestens sechs Monate nach Aufenthalt endegültig ist.
  • Manche Länder verlangen ein polizeiliches Führungszeugnis.
  • Gelegentlich wird ein Gesundheitszeugnis benötigt.

Work and Travel – eine unvergessliche Erfahrung mit vielen Vorteilen

Bei einem längeren Aufenthaltsaufenthalt, bei dem du auch in die Arbeitswelt hineinschnuppern kannst, lernst du Land und Leute besonders authentisch kennen. Du bist nicht nur als Tourist unterwegs, sondern tauchst auch in das hiesige Alltagsleben ein. Dabei verbesserst du deine Sprachkenntnisse und lernst viele neue Menschen kennen. Du baust dir ein wertvolles Netzwerk im Ausland auf und schließt vielleicht Freundschaften fürs Leben. Ganz nebenbei gewinnst du an Lebenserfahrung und wirst selbstbewusster und offener. Das werden auch zukünftige Arbeitgeber zu schätzen wissen.

Beliebte Länder für Work and Travel

Work and Travel ist in vielen Ländern rund um den Globus möglich. Beachte dabei, dass du nur dann bezahlte Jobs annehmen darfst, wenn du innerhalb der EU unterwegs bist oder ein entsprechendes Visum besitzt. Besonders beliebt für Work and Travel sind diese Länder:

Australien

Tausende Kilometer Küste, Regenwald, das schier endlose Outback und aufregende Großstädte machen Australien zu einem der Top-Ziele für Work and Travel. Um dort arbeiten zu dürfen, benötigst du ein Work-Holiday-Visum. Dieses ist ein Jahr gültig und du kannst es nur einmal im Leben erhalten. Ausnahme: Wenn du im ersten Jahr mindestens drei Monate als „Seasonal Worker in Regional Australia“ tätig warst, kannst du es für weitere zwölf Monate beantragen.

Neuseeland

Zwischen Vulkanen wandern, Fjorde, Gletscher und die Drehorte von „Herr der Ringe“ entdecken, aber auch Schafe hüten oder bei der Obsternte helfen – das alles kannst du bei Work and Travel in Neuseeland machen. Sollte es bei der Jobsuche einmal holprig laufen, stellt „Wwoofing“ eine Alternative dar: Dabei verrichtest du Farmarbeit ohne Bezahlung, aber bei freier Kost und Logis. Beachte, dass du für Work and Travel in Neuseeland ausreichende finanzielle Mittel für den Rückflug oder ein Rückflugticket vorweisen musst.

Kanada

Der Ahornstaat weckt mit unberührter Natur, schier endlosen Weiten und charakterstarken Großstädten das Fernweh und lädt mit seiner Vielseitigkeit zum Entdecken ein. Allerdings vergibt Kanada pro Jahr nur ein bestimmtes Kontingent an Work-and-Travel-Visa. Bei Interesse musst du an den regelmäßig stattfindenden Verlosungen teilnehmen. Hast du Glück, erhältst du eine Einladung und kannst dich auf der Webseite der kanadischen Regierung bewerben. Bis zu endgültig Bescheid bekommst, dauert es dann noch einmal acht bis zehn Wochen.

USA

Klassisches Work and Travel, bei dem du dir vor Ort einen Job suchst, ist in den USA nicht möglich. Um ein Visum zu erhalten, musst du bereits eine Arbeitsmöglichkeit vorweisen. Denkbar sind beispielsweise eine Betreuertätigkeit in einem Summercamp, ein Praktikum oder eine Au-pair-Stelle. Das dafür nötige J1-Visum kannst du nur über autorisierte Organisationen beantragen. In der Regel wirst du bei einem Auslandsaufenthalt in den USA im letzten Monat Gelegenheit zum Reisen haben.

Work and Travel ist aber auch in vielen anderen Ländern der Welt möglich. In Europa kannst du so England, Spanien oder Frankreich hautnah kennenlernen. Oder zieht es dich nach Südamerika, Japan oder China?

Work and Travel im Überblick

  • eine der spannendsten Arten zu Reisen
  • Kombination aus Reisen und Arbeiten
  • teilweise Finanzierung durch Jobs vor Ort
  • Teilnahmevoraussetzungen berücksichtigen
  • ausreichende Sprachkenntnisse als wichtige Basis
  • rechtzeitig entsprechendes Visum beantragen